letztes Update: 02.02.2024 / 20:49
Vogel des Jahres 2023
Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
Aussehen
Oberseite kontrastreich braunfleckig, markanter heller Überaugenstreif,
dunkle Wangen, Brust orangebraun; Weibchen im Allgemeinen heller
Stimme
Der Ruf des Braunkehlchens ist ein weiches „djü“ und erinnert ein wenig
an den Ruf des Gimpels, es folgt jedoch ein kurzes, charakteristisches
Schnalzen. Der Gesang besteht aus variablen und rauen Strophen, die sich
in dessen Verlauf beschleunigen, bevor sie abrupt enden.
Lebensweise
Brutvogel von Europa bis Westasien, Überwinterungsgebiete im subtropischen Afrika. Lebensraum in offenen Kulturlandschaften mit extensiv genutztem, mäßig
feuchtem Grünland, strukturreichen Brachen und Gewässerrandstreifen. Im April kehrt das Braunkehlchen aus seinen Überwinterungsgebieten
südlich der Sahara in seine europäischen Brutgebiete zurück. Hier baut
es sein verstecktes Nest am Boden. Nach der Brutzeit beginnt ab Mitte
August der Rückzug nach Afrika.
Brut
Erst Ende April kehrt das Braunkehlchen nach langem Flug aus seinem
Überwinterungsgebiet südlich der Sahara zu uns zurück und tritt bereits
ab Mitte August wieder den Rückflug an. Die Zeit zum Brüten ist knapp,
daher haben Braunkehlchen nur eine Jahresbrut (Brutzeit: Mai-August).
Mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich zwei Jahren ist eine
erfolgreiche Brut bedeutend für den Fortbestand der Art! Zur Brutzeit besiedelt das selten gewordene Vögelchen daher gern
feuchtere Flächen mit mehrjährigem Pflanzenbestand und Krautstängeln,
wie man sie beispielsweise entlang von Bächen und Gräben findet. Hier
baut es sein Nest unter einem Grasbüschel am Boden versteckt. Die
angrenzenden mageren, blütenreichen Wiesen bieten ein reichhaltiges
Insektenangebot und dienen zur Nahrungssuche.
Nahrung
Insekten, Spinnentiere, kleine Schnecken und Würmer; im Herbst auch Samen und Beeren
Bestand
Einst war das Braunkehlchen eine weit verbreitete Vogelart. Heute ist es jedoch in Bayern vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1)!
Die Gründe für die Bestandseinbrüche sind vielfältig, können jedoch
größtenteils auf Veränderung des Lebensraumes zurückgeführt werden:
Grünlandumbruch, Entwässerung, Aufforstung und Verbuschung. Mahd während
der Brutzeit bedroht das Gelege und somit den Bruterfolg des Bodenbrüters.
Durch häufige Grabenräumung und Mahd von Saumstrukturen geht der für das Braukehlchen wichtige Strukturreichtum der Kulturlandschaft verloren. Der Einsatz von Bioziden und der Rückgang der Biodiversität tragen zur Abnahme des Nahrungsangebots bei.
Hinzu kommen natürliche Verlustursachen durch Überschwemmungen und Fressfeinde.
Aber auch Störungen durch Freizeitnutzung, freilaufende Hunde oder
Bejagung während des Zuges tragen zum Rückgang der
Braunkehlchen-Populationen bei.
Hilfe für das Braunkehlchen
Landwirt*innen bzw. die Politik müssen hier den größten Beitrag leisten,
denn Braunkehlchen sind durch die intensive Landwirtschaft stark
bedroht. Aber auch Sie können einen Beitrag leisten: Der Kauf von
heimischen, ökologisch produzierten Lebensmitteln und der Verzicht auf
Pflanzenschutzmittel helfen den kleinen Singvögeln.
Quelle:LBV/NABU - " Das Braunkehlchen"
Endergebnis
der Wahl
zum
"Vogel des Jahres":
"Vogel des Jahres":
1. Braunkehlchen
43,5 Prozent
2. Feldsperling
18 Prozent
3. Neuntöter
16,4 Prozent
4. Trauerschnäpper
14,6 Prozent
5. Teichhuhn
6,5 Prozent
43,5 Prozent
2. Feldsperling
18 Prozent
3. Neuntöter
16,4 Prozent
4. Trauerschnäpper
14,6 Prozent
5. Teichhuhn
6,5 Prozent